if you want to change the city -
you have to reclaim the streets!
Die Regierung ist umgezogen, der Krieg ist in die hinteren Schlagzeilen gerückt, wir haben die
Sonnenfinsternis überlebt, und im September wird Autokanzler Schröder entgültig den Beginn der
"Berliner Republik" ausrufen. Mit Hauptstadt-Fest Unter den Linden und Kanzler-Frühstück am
Brandenburger Tor. Die "Berliner Republik" stinkt. Nach Krieg, Neoliberalisierung, Abschiebungen
und AKWs zum Beispiel. Oder EXPO 2000.
Aber auch nach dem Ausbau Berlins zur SuperSauberSicherheits-Metropole durch die
zunehmende Privatisierung öffentlichen Raums, und die damit einhergehende Vertreibung von
nicht kaufkräftigen Menschen anhand rassistischer Kriterien aus den Konsumtempeln und
City-Bezirken. In den Strassen von Berlin wird mit eisernem Besen gekehrt. Und der derzeitige
Terror der Ruhestörung-Robo-Cops gegen ex-besetzte Häuser in Friedrichshain zeigt, daß auch die
letzten Reste emanzipativer Gegenkultur endlich verschwinden sollen.
free the city - kill the car!
Die Blechlawiene frisst sich immer weiter durch die Stadt. Ob nun in Friedrichshain die neue
Stadtautobahn quer durch den Kiez am Ostkreuz brechen wird, oder die Menschen in Mitte mit
dem neuen Innenstadtring - und dem damit verbundenen Verkehrsaufkommen von ca. 28 000
Autos pro Tag - beglückt werden sollen. Der vorgegebene Weg heisst: Noch mehr Autos, noch
mehr Strassen. Autos nerven! Sie nehmen uns den Platz auf der Strasse und den Gehwegen. Sie
verstinken die Luft mit Abgasen und machen mehr Lärm als ein Punk-Konzert. Automacker mit
Golf-Club o.ä. Aufklebern auf der Heckscheibe sind kein schöner Anblick. Wir können das Gelaber
vom grenzenlosen Individualverkehr nicht mehr hören. Was wir wollen, ist ein gut ausgebauter
öffentlicher Personen-Nahverkehr, den sich ALLE leisten können. Das heisst umsonst.
get the rhythm - get active!
Freiräume müssen geortet und geöffnet werden. Dazu sind sie da. Auch die Strasse kann ein
Freiraum sein, wenn wir sie öffnen. Ein Treffpunkt für alle die sonst nicht auf der Strasse zu sehen
sind, Fussgängerlnnen jeden Alters, Jongleure, Gaukler und Akrobatinnen, Rollifahrerlnnen,
Radler, Skater, Rave- und Riot-Grrrrls. Ein paar verirrte Autofahrer. Menschen, für die die Strasse
sonst ein höchst gefährlicher Ort ist, gestalten sie nach IHREN Vorstellungen. Ohne jemanden dafür
um Erlaubnis zu fragen. Dabei sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt: Strassengemälde,
Soundsystems, Neueröffnungen von Zebrastreifen, abgesenkte Bordsteinkanten und bequemen
Sitzgelegenheiten, Baum- und Hanfpflanzungen. (Wir wissen nicht wie die Strasse EURER Träume
aussieht - UNSERE hat einen Pool!)
Gegen die "Berliner Republik" der
Blödiane und Langweiler!
Spass kann auch Widerstand machen.
refuse resist reclaim
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