"Der wilde Tanz auf der Straße ist der Moment, in dem wir beginnen, Freiheit zu begreifen und zu entwickeln."
Unter diesem Motto fand am 30. April in Berlin eine "Reclaim the Streets"- Party mit über 600 Teilnehmern statt.
Die traditionell unangemeldete Veranstaltung begann auf dem Alexanderplatz und zog sich dann über den
Senefelderplatz, wo friedlich musiziert und die Straße bemalt wurde. Doch bevor die "Straßen- Zurückeroberer"
den Kollwitzplatz erreichen konnten, fand die Party ein jähes Ende auf der Kreuzung Schönhauser Allee/
Danziger Straße. Dort erklärte die Polizei gegen 19.30 Uhr die Veranstaltung für beendet. Einige Teilnehmer
äußerten ihren Unmut darüber mit Flaschen in Richtung der Uniformierten,
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woraufhin die Demonstranten in die
Eberswalder Straße gedrängt und eingekesselt wurden. Dann begann ein fünfstündiges Szenarium, in dem zunächst
gar nichts passierte. Von Ferne hörte man die Party im Mauerpark, wo Tausende friedlich die Walpurgisnacht
feierten, und von Nahem den Polizeifunk, der ein schnelles Ende der Maßnahme versprach; doch da waren schon
drei Stunden vergangen. Erst gegen 0.30 Uhr wurden die Letzten aus dem Kessel geholt. Als Bilanz blieben sechs
Festnahmen, 24 Personen in "Anschlußgewahrsam" und weitere 320 Teilnehmer in "Verbringungsgewahrsam", die sich
nachts wahlweise in Hohenschönhausen, Spandau oder Köpenick wiederfanden.rs |