Am 04. September fand bekanntermaßen eine große benefit-Party in der Køpi statt. Wegen angeblicher Ruhestörung wurde
die Party gegen 2.30h von 60 behelmten und wild um sich prügelnden Bullen überfallen. Da sie zahlenmäßig jedoch unterlegen waren, wurden sie schnell wieder vom
Køpi-Gelände vertrieben. Die BZ hat einen amüsanten Artikel geschrieben, aus der
Berliner Zeitung gibt es einen kurzen Bericht. |
Mitte, nachts um drei 60 Polizisten verlieren gegen 300 Chaoten
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BZ am 06.09.1999
Mitte - Schwere Tumulte bei einem nächtlichen Punkfest mit Lagerfeuer in der Köpenicker Straße:
300 selbsternannte "Zurückeroberer der Straße" lieferten sich eine Schlacht mit der Polizei.
Steine flogen. Doch die Polizei musste sich zurückziehen zu wenig Beamte im Einsatz.
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Köpenicker Straße in Mitte nachts um drei: Autonome lärmen, Polizisten schauen zu |
Protokoll einer Chaosnacht:
1.05 Uhr: Anwohner alarmieren die Polizei über den Notruf. Lärmbelästigung.
1.18 Uhr: Die Funkstreife trifft ein, fordert Verstärkung an. Doch mehr als 60 Mann können
so kurzfristig nicht zusammengetrommelt werden.
2.25 Uhr: Vier Funkwagen und fünf Gruppenfahrzeuge im Einsatz. Mit einem Handfeuerlöscher
gelingt es, das Feuer zu löschen. Die Chaoten grölen: "Wir gehen nicht weg."
4.40 Uhr: Die Polizei bricht ihren Einsatz ab ohne Festnahmen, ohne Überprüfung von
Personalien.
"Berlins Polizei ist nicht hauptstadtfähig" lautet das bittere Fazit von
Dieter Großhans, 47, von der Gewerkschaft der Polizei. "Wir brauchen sofort 800 Polizisten
mehr. Sonst wird es immer wieder gefährliche Situationen geben, bei denen Chaoten die
Oberhand gewinnen."
Innensenator Eckart Werthebach: "60 Polizisten waren im Einsatz.
Aus polizeitaktischen Gründen aber war es nicht sinnvoll anzugreifen." Soll heißen:
Die Polizei wich vor den Störern zurück, wollte die brenzlige Situation nicht eskalieren
lassen 1:0 für die Chaoten. Für den Innensenator ist der Vorfall ein weiterer Beweis,
dass bei der Polizei nicht weiter gespart werden darf. Für den Regierungsbezirk Mitte hat
er bereits 267 zusätzliche Stellen beantragt.
Werthebach: "Noch mehr Einsparungen bei der Polizei wird es mit mir nicht geben." |
Berliner Zeitung am 06.09.1999
Fünf Polizisten von Autonomen verletzt - Steinwürfe in Mitte
Bei Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und einer Gruppe von etwa
150 Autonomen in der Köpenicker Straße in Mitte wurden in der Nacht zum
Sonntag fünf Polizisten leicht verletzt. Wie ein Polizeisprecher sagte,
hatten die Personen auf einem Hinterhof um ein Lagerfeuer gesessen und
gefeiert. Nachbarn fühlten sich durch die Musik gestört. Die alarmierten
Polizisten wurden mit Steinen und Molotow-Cocktails beworfen. Etwa 60
Polizisten waren im Einsatz. Festnahmen gab es keine.(fk.) |
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